Thailand

In Südostasien wird auf den meisten Baustellen Aluminium-Schalung verwendet, um Wände Decken und Stützen, vor allem im Hochbau aus Beton zu fertigen. Das war auch deutlich auf der Messe Built ONE zu sehen. PERI, als deutsche Firma, verwendet jedoch Schalholz auf einem Stahl-/Aluminiumrahmen, oder Holzträgern. Diese Produkte haben eine bessere Qualität, sind jedoch auch teurer. Wir haben unser Bestes gegeben um dieses System in unserem Stand anzupreisen. Das hat wirklich Spaß gemacht, wobei während der einen Woche Messe teilweise ganz andere Themen dominierten, zum Beispiel die Flut.

 

Es hatte einige Tage davor nicht mehr richtig geregnet und dann leerten sich die Wolken mit unglaublichen Mengen an Wasser innerhalb kürzester Zeit. Das Fassungsvermögen des kleinen Flusses, direkt neben der Messehalle, war dafür nicht ausgelegt. Straßen wurden überflutet, es kamen Durchsagen, dass die Autos möglichst schnell weggefahren werden sollten, bis ein riesen Stau entstand.

 

Wir verharrten erst mal in der Halle, bis das Wasser auch dort hinein kam!!! Ich konnte es kaum glauben, jedoch kommt so ein Ereignis nur alle 10 Jahre wurde uns berichtet. Zum Glück lag der Teil mit unserem Stand in der Halle auf einem höheren Level, aber andere standen komplett unter Wasser! Ein Kollege hat uns dann nach Hause gefahren, da es keine Möglichkeit gab für das Taxi in den nächsten Stunden in die Nähe der Messe zu kommen. Zum Glück war etwas außerhalb der Stadt das Verkehrschaos nicht mehr ganz so groß!

 

Am nächsten Morgen sah fast alles aus wie immer. Über Nacht wurde das Wasser abgepumpt, der Müll entsorgt und Teppiche neu verlegt. Es hat lediglich noch etwas streng gerochen. Die Veranstalter haben wohl kaum ein Auge zu gemacht in dieser Nacht! Das Wasser ist fast so schnell gegangen wie es gekommen war, jedoch waren auf den Straßen auch noch einige Überreste zu entdecken. Zum Glück wohnen wir im 11. StockJ

 

Nach dem letzten Tag der Messe und dem Abbau am Samstagabend folgte ein langes Wochenende. Davon gibt es zwei Stück in der Zeit in der ich in KL bin. Eins im Oktober und eins im November. Von Anfang an war für uns klar, dass wir diese Tage für Unternehmungen, die eine längere Anreise beinhalten, nutzen sollten.  Ein Mal wollten wir eine weitere Millionenstadt besuchen und ein Mal die Natur mit schönen Stränden entdecken. Letztendlich fiel die Wahl auf Bangkok für das erste lange Wochenende.

 

Korbinian, ein Freund und Kollege, ist ähnlich wie ich erst eine recht kurze Zeit vor Ort. Daher waren wir beiden noch nicht in Thailand und so buchten wir zusammen einen Flug. Am frühen Sonntagmorgen machten wir uns auf zum Flughafen mit den Billigfluglinien. Damit ist es wirklich günstig durch die Gegend zu reisen, auch wenn die Sitzplätze sehr eng sind und der Service schlecht ist. Aber für einen kurzen Zweistundenflug ist das gut auszuhalten.

 

In Bangkok angekommen machten wir unsere ersten Erfahrungen mit thailändischen Taxifahrern. Im Vergleich zu KL gibt es dort wesentlich mehr Touristen. Und da wir als solche wohl ziemlich eindeutig zu identifizieren sind wurde uns immer wieder angeboten, dass wir doch noch hier etwas Schönes anschauen können und dort ein Sehenswürdigkeit besuchen können und und und. Diese erst mal sehr freundlich wirkenden Angebote wurden bald ziemlich nervig. Denn eigentlich wollten die Taxifahrer natürlich nur, dass wir länger mit ihnen rum fahren und sie somit mehr Umsatz machen. Wir wollten jedoch selbst bestimmen wo wir hinfahren, daher sind wir bald auf die Straßenbahn als Verkehrsmittel umgestiegen. Das hat den weiteren Vorteil, dass man nicht den mit Autos überfüllten Straßen ausgesetzt ist und im Stau steht, sondern zügig von A nach B kommt. Also mischten wir uns unter die acht Millionen Einwohner auf den überfüllten Bahnsteigen, informierten uns über die verschiedenen Bahnlinien und das Zahlungssystem.

 

So gelangten wir gegen Nachmittag irgendwann in unsere zentral gelegene Unterkunft. Das Hotel buchten wir mit dem Flug zusammen, ebenfalls recht günstig. Als wir dort ankamen waren wir über den Luxuspalast etwas überrascht und staunten nicht schlecht, als wir auch noch ein Upgrade unseres Zimmers bekamen, da die Standardzimmer schon alle ausgebucht waren. Wenig später standen wir also in unserer kleinen Wohnung im 13. Stock, mit Wohnzimmer, voll ausgestatteter Küche, Bad, Schlafzimmer und kleinem Balkon. Wow, so können wir das Leben genießen! Als wir dann auch noch die Pool-Sauna-Jacuzzi-Landschaft auskundschafteten konnten wir unser Glück kaum fassen!

 

Gegen Abend machten wir uns auf den Weg um uns auf Nachtmärkten treiben zu lassen und die kontrastreichen Gegensätze der Stadt zu erleben: Super moderne Einkaufszentren neben den einfachsten Straßenständen. Die verschiedensten Gerüche von unbekannten Gewürzen und überall Menschen. Eine pulsierende Stadt, die nie zu schlafen scheint.

 

Für den nächsten Morgen haben wir uns zu einer Sightseeingtour überreden lassen. Bereits um 6.30 Uhr wurden wir von einem Minibus abgeholt und sind erst mal eine Stunde durch die Stadt gefahren um andere Touristen bei ihren Hotels einzusammeln. Dann ging es endlich los zu den bekannten gefluteten Märkten, außerhalb der Stadt. Mit einem schmalen aber langen „Speedboat“ fuhren wir durch ein Kanalsystem bis wir bei dem Markt in ein von Hand angetriebenes Holzboot umstiegen. Das hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem geschäftigen Treiben in Venedig, mit dem Unterschied, dass noch mehr Verkäufer ihre Waren direkt auf den Booten aufbauen. Der Großteil sind Souvenire oder Lebensmittel. Die Stimmung dort war wirklich schön.

 

Anschließend ging es weiter in dem Minibus zum Elefanten reiten. Davon wussten wir nichts, aber haben wir auch mitgemacht, obwohl wir extra dafür bezahlen mussten. Die Tiere sind wirklich beeindruckend, wie sie uns durch einen Wald und durch einen Fluss getragen haben. Der Begleiter, der vor uns saß, konnte leider nicht so gut englisch sodass wir nur weinige Informationen über die Elefanten bekommen haben.

 

Als wir anschließend zu einem Kunst-Holz-Markt gefahren sind wollten wir, eigentlich alle im Bus, wieder zurück nach Bangkok. Die Tour war nur für einen halben Tag geplant, aber unsere Reiseleiterin wollte uns noch zu vielen weiteren Attraktionen leiten. Nach langen Diskussionen näherten wir uns dann gegen Nachmittag langsam wieder der Megastadt.

 

Abends gönnten wir uns eine professionelle, traditionelle thailändische Massage. Nach einer Stunde durchkneten waren wir wie neu geboren und zogen von Bar zu Bar bis wir um 12 Uhr auf meinen Geburtstag anstießen.

Am Dienstagmorgen schliefen wir aus und genossen das Frühstücksbuffet im Hotel. Dort gab es eine riesen Auswahl. Angefangen von Obst, über Joghurt, Müsli, Eier, Speck, Salat, bis hin zu Reis und Hühnchen. Das einzige was es mal wieder nicht gab waren frische Brötchen oder leckeres Brot. Naja, damit werde ich mich wohl gedulden müssen, bis ich wieder in Deutschland bin.

 

Nach dem wir unsere Sachen gepackt hatten checkten wir aus und nutzten den letzten Tag um das Leben am Fluss Chao Phraya zu entdecken. Wir kauften uns ein Tagesticket und konnten damit das Passagierschiff immer wieder verlassen um uns etwas anzuschauen. Auf dem Fluss Selbst fahren kleine traditionelle Ruderboote bis hin zu riesen Frachtschiffen, die von Schleppern gezogen werden. Das Ufer ist dicht bebaut von Hotels, Restaurants, Wohnungen, Häfen und buddhistischen Tempelanlagen. Einige davon schauten wir uns genauer an wie zum Beispiel den mit dem schlafenden Buddha. Beeindruckende bunte Gebäude!

 

Ebenso faszinierend sind jedoch die Baustellen in der Hauptstadt Thailands. Sowohl was aufwendige Gründungen angeht, auf Stahlkonstruktionen mitten in der Stadt für das nächste Hochhaus, als auch modere Brückenbauverfahren, die über dem Fluss angewendet werden. Gigantische Dimensionen! Wir konnten uns eigentlich kaum los reißen, aber waren dann doch auch etwas geschlaucht von dem rumlaufen in der Hitze. Gegen Nachmittag machten wir uns wieder auf zum Flughafen und zurück nach KL. Was für ein einmaliger Geburtstag! Vor zwei Wochen hätte ich noch nicht gedacht, dass ich so etwas erleben werde.

 

Zurück in Malaysia ging es am nächsten Tag direkt wieder zum Arbeiten. Da ich mich unter der Woche normalerweise nicht so viel bewege, war ich bis jetzt zumindest ein Mal in der Woche joggen. Das ist ebenfalls ein besonderes Erlebnis, da ich mich noch nicht so gut in der Gegend auskenne, es leider keinen Park bei uns in der Nähe gibt und ich daher auch immer wieder an großen Straßen entlang laufe. Im Voraus versuche ich die Strecke von letzter Woche wieder etwas zu optimieren, große Straßen zu vermeiden und bin vor allem immer auf der Suche nach Brücken mit Fußgängerweg über die Autobahnen. Das ist gar nicht so einfach. Immer wieder verlaufe ich mich dann auch, sodass die Runden oft größer werden als geplant, aber das ist ja auch nicht schlecht für den Trainingseffekt und ich bisher immer wieder nach Hause gefunden. Angenehm ist dabei, dass ich mich eigentlich noch nie wirklich gefährdet gefühlt habe, obwohl es immer schon dunkel ist, wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen.

 

An diesem Wochenende haben wir beschlossen in KL zu bleiben. Am Samstagmorgen hat uns eine einheimisch Freundin auf den Broga Berg geführt. Wir waren insgesamt zu sechst, hauptsächlich Kollegen und wollten dort den Sonnenaufgang erleben, daher sind wir schon um 4 Uhr morgens los gefahren. Nach einer Stunde im Auto kamen wir an einem total überfüllten Parkplatz an. Unterwegs hatten wir uns noch Gedanken gemacht, ob wir den Weg überhaupt finden im Dunkeln. Wir wussten, dass vor allem am Wochenende viele Einheimische und Touristen die Aussicht von dem Berg genießen wollen, aber dass so viele auch schon um diese Uhrzeit da sind hätten wir nicht gedacht! Also folgten wir einfach den Menschen und kamen schnell ins Schwitzen, trotz der frühe Morgenstunden. Die Tage zuvor hat es viel geregnet daher hat sich der Wald, durch den wir zu Beginn liefen in einen tropischen Regenwald verwandelt.

 

Nach einigen Höhenmetern gab es nur noch Büsche um uns herum und wir gelangten zum ersten Aussichtspunkt. Dort hatten sich schon Einige ihren Platz für den Sonnenaufgang gesichert. Wir wollten jedoch sowieso weiter, bis zum Gipfel des Berges. Kurz davor mussten wir uns in eine Schlange einreihen, da es ein kleines Stück zu klettern gab. Damit hatten manche Touristen ihre Probleme. Zum Glück schafften wir es dann noch rechtzeitig zum höchsten Punkt und bekamen einen Platz auf einem Stein mit guter Aussicht. Leider war der Himmel ziemlich mit Wolken verhangen und der Nebel hing im Tal. Daher waren keine markanten Konturen zu sehen, der Himmel wurde langsam heller. Es war trotzdem eine schöne Stimmung und wir genossen unser mitgebrachtes Frühstück.

 

Auf dem Rückweg schauten wir uns noch einen chinesischen Garten an und verbrachten den restlichen Tag am PoolJ Ja, so schnell sind die ersten Wochen vergangen. Ich habe mich sehr über eure Glückwünsche und Grüße aus der Heimat gefreut. Vielen Dank dafür noch mal!